Wer sich im Internet nach einem neuen Smartphone umschaut, wird unter Umständen schon festgestellt haben, dass vor allem Onlineshops häufig Geräte aus verschiedenen Herkunftsländern anbieten. Aber warum ist das so, welche Unterschiede gibt es bei den Smartphone-Varianten und warum können einige Mobiltelefone aus dem Ausland Probleme machen?
Warum bieten viele Hersteller von identischen Smartphones verschiedene Varianten für unterschiedliche Länder an?
Im Handel ist es üblich, dass Produkte ihrem Zustand entsprechend deklariert werden. Neben der Deklarierung nach dem allgemeinen Zustand der Ware (z.B. Neuware, B-Ware, etc.) ist längst auch eine Deklarierung gängig, die sich nach dem vorgesehenen Zielmarkt richtet – wie z.B. bei DVD-Playern. Auch renommierte Handy-Hersteller sind natürlich in verschiedenen Ländern tätig. So ist Samsung zum Beispiel ein koreanisches Unternehmen, während Apple seinen Firmensitz in den USA hat und Huawei aus China stammt. In der Regel erfolgt die Entwicklung und Konzeption der Smartphones im Herstellerland, allerdings verlegen viele Firmen aus wirtschaftlichen Gründen ihr Produktionsstätte in andere Länder, an denen insgesamt weniger Kosten anfallen.
Da die Kaufkraft in den Ländern sehr unterschiedlich ausfällt, ist es möglich, dass die Hersteller ihre Geräte im Ausland zu höheren oder auch zu niedrigeren Preisen anbieten. Ein weiterer Grund liegt darin, dass Nutzer in verschiedenen Ländern manchmal leicht abweichende Features wünschen. Diese werden entsprechend je nach Land angepasst. Doch es gibt noch einen anderen, viel wichtigeren Grund für die verschiedenen Smartphone-Varianten: Es gibt weltweit verschiedene UMTS-Standards sowie vier GSM- und mehr als 20 LTE-Frequenz¬bänder. Geräte, die im Ausland genutzt werden, benötigen demnach eine entsprechende Technik.
Was sind hier die häufigsten Unterschiede, z.B. von Geräten für USA, Europa und Asien?
Zunächst empfangen Smartphones, die aus dem Ausland stammen, den Nutzer beim Erststart oft in der jeweiligen Landessprache des Herkunftslandes. Vor der ersten Konfiguration muss der Besitzer sich also zunächst durch das Menü kämpfen, damit das Gerät in Zukunft in der gewünschten Sprache nutzbar ist. Des Weiteren kann es sein, dass auf manchen Geräten für bestimmt Lände bestimmt Apps nicht installiert werden können oder im jeweiligen Land andere Apps fest vorinstalliert sind. Aber auch der Lade-Adapter des Mobiltelefons ist häufig nicht überall zu identisch, da andere Länder mit anderen Steckern und Wechselstrom-Stärken arbeiten. Zum Beispiel gibt es in den USA, England, Japan oder Südafrika andere Stecker als in Europa. Deshalb ist ein Lade-Adapter mit europäischen Standards zwangsläufig notwendig.
Warum kann es hier manchmal zu Problem kommen, wenn man mit seinem Gerät im Ausland ist?
Wer sich vor dem Erwerb eines Mobiltelefons aus dem Ausland nicht genau über die technische Ausstattung informiert, den erwartet womöglich in Deutschland eine böse Überraschung. Mobiltelefone aus den USA, aus Asien und Europa arbeiten jeweils auf anderen Frequenzen. Es ist dementsprechend denkbar, dass ein im Ausland erworbenes Smartphone hierzulande weder Daten empfangen noch senden kann. Ein Smartphone aus China kann sich meist unproblematisch bis HSPA mit dem Internet verbinden und läuft auch im deutschen GSM-Netz problemlos. Das LTE-Band 20 (800 MHz) wird von diesen Geräten jedoch nur in Ausnahmefällen unterstützt, sodass der Nutzer abhängig vom Mobilfunkbetreiber einen deutlich langsameren Internet-Empfang hat.
Wie kann man dieses Problem vorab prüfen und welche Lösungsmöglichkeiten gibt es, wenn man ins Ausland fährt?
Mobiltelefone mit „SIM-Lock“ aus dem Ausland sind nur auf die Nutzung im Vertriebsland beschränkt und eignen sich damit in der Regel nicht für den Gebrauch in Deutschland. Gleiches gilt auch für Prepaid-Modelle. So lässt sich beispielsweise ein amerikanisches Prepaid-Mobiltelefon ausschließlich mit den jeweils passenden Prepaid-USA-SIM-Karten benutzen. Handelt es sich hingegen um ein frei nutzbares Mobiltelefon, können viele Geräte auch hierzulande bzw. in einem anderen Land verwendet werden. Da die Smartphones aus Japan oder Amerika allerdings nicht immer mit dem deutschen Mobilfunknetz kompatibel sind, sollte im Vorfeld sichergestellt werden, ob es sich um ein Triband- oder Quadband-Handy handelt. Diese Modelle können auf bis zu vier verschiedenen Mobilfunkfrequenzen arbeiten und lassen sich damit auch in den deutschen Netzen problemlos nutzen. Bei amerikanischen Modellen scheitert das Telefonieren meist an der Tatsache, dass die Geräte im CDMA-Standard funken und nicht das GSM-Netz nutzen. Auch hiermit können Triband- oder Quadband-Handy in aller Regel problemlos umgehen.
Das Fazit
Wer in Erwägung zieht, ein Smartphone im Ausland zu kaufen, profitiert häufig von einem günstigen Anschaffungspreis. Allerdings lassen sich Mobiltelefone aus dem Ausland hierzulande nur eingeschränkt nutzen, sodass im Vorfeld eine entsprechende Kompatibilität sichergestellt werden muss.